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"Denunziation" – Geschichten aus Nordkorea
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"Denunziation" – Geschichten aus Nordkorea

Blick in ein abgeschottetes Land

Erzählungen aus dem abgeschotteten Land | Video verfügbar bis 20.08.2018

"Es war einmal ein Dorf, (...) darin lebte ein alter Zauberer, der Millionen Bedienstete hatte. Das Verwunderliche daran war, dass aus dem Dorf nur Gelächter nach drau©¬en drang. Die Leute lachten ununterbrochen und zu jeder Jahreszeit, da der alte Zauberer sie durch einen Fluch zum Lachen zwang. (...) Das war seine Art, vor der Welt zu verschleiern, dass er seine Bediensteten unterdrückte, und die Leute glauben zu machen, die Dorfbewohner seien immer glücklich."

Aus Nordkorea herausgeschmuggelt

Do Hee Yoon von der Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus Nordkorea
Do Hee Yoon von der Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus Nordkorea

Willkommen in Nordkorea. Die kleine Fabel stammt aus einem Buch mit Erzählungen aus dem abgeschotteten Land. "Denunziation" lautet sein deutscher Titel, und das Besondere daran ist: Es ist kein Werk der offiziellen nordkoreanischen Literatur, sondern das eines Dissidenten, der noch im Land lebt. Er nennt sich "Bandi". Dass wir lesen können, was er schreibt, ist ein absoluter Glücksfall.

Do Hee Yoon von einer Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus Nordkorea erzählt: "Ich erinnere mich, es war so 2012 oder 2013. Wir halfen damals einer Frau, die aus Nordkorea floh, und hörten von ihr zum ersten Mal von einem gewissen Bandi. Mit einem Brief von ihr besuchten wir ihn dann und er gab uns einen Stapel Zettel, den wir zwischen Flyern von Kim Il-sung und Kim Jong-il versteckten und über die Grenze schmuggelten. Als wir es uns etwas näher anschauten, realisierten wir erstmals: Das Ding war ein kostbares Manuskript."

Aus der Perspektive der normalen Leute

Impressionen aus der nordkoreanischen Hauptstadt
Impressionen aus der nordkoreanischen Hauptstadt

Das Nordkorea Bandis ist ein anderes als das, das wir zu kennen meinen. Zwar gibt es auch die grotesken Inszenierungen der Macht, aber geschildert werden sie aus der Perspektive der normalen Leute von nebenan. Dass die hier leben und lieben, verlieren die angesichts immer neuer militärischer Drohgebärden alarmierten Beobachter aus dem Westen gern aus den Augen. Das ist kein Wunder, andere Bilder als die vom geliebten Führer und seinen Untertanen dringen selten nach drau©¬en – bisher jedenfalls.

Eric J. Ballbach vom Institut für Koreastudien an der FU Berlin schätzt ein: "Das jüngst erschienene Werk von Bandi ist tatsächlich das erste Buch, das wir von einem nordkoreanischen Literaten, der noch im Land lebt, im Ausland gelesen haben. Ansonsten gibt es insbesondere auch in englischen Übersetzungen nur sehr begrenzt Zugriff auf nordkoreanisches Material."

Eine rare Quelle

Sieben Erzählungen sind es. Für Eric Ballbach, einen der renommiertesten Nordkorea-Kenner, die ersten realistischen Botschaften aus dem Land seit Jahrzehnten. Ein Mann will die im Sterben liegende Mutter in einem anderen Dorf besuchen und erhält keine Reiserlaubnis. Eine Frau wird von einem Parteisekretär belästigt. Es gibt korrupte Beamte und junge Paare, die an Flucht denken. Jede menschliche Regung abseits der Parteilinie endet tragisch. Die Leute stehen nicht hinter dem Regime, seine Gegner sind sie aber auch nicht.

Eric J. Ballbach vom Institut für Koreastudien an der FU Berlin
Eric J. Ballbach vom Institut für Koreastudien an der FU Berlin

Eric J. Ballbach erklärt: "Wir haben keine Informationen zu einer Untergrundkunst- und -kulturszene, zu einer Dissidentenszene in Nordkorea. Es soll nicht hei©¬en, dass es sie nicht geben kann. Aber im Ausland, auch unter internationalen Beobachter, besteht weitgehend Einigkeit, dass es bis dato nicht zu einer Dissidentenbewegung gekommen ist.¡°

Geschichten wie Greuelmärchen von ausländischen Agenten

In der Erzählung "Die Stadt der Gespenster" hat ein kleines Kind schreckliche Panikattacken vor den steinernen Monumenten, die überall in der Stadt stehen. Um es zu beruhigen, lässt die Mutter die Jalousien herunter. Die Nachbarn denunzieren sie: "Die Fenster der Wohnung Nummer 3 im 5. Stock von Block 5 sind jeden Tag, von sechs Uhr abends bis zum nächsten Morgen (...), verhängt." Die Behörden argwöhnen, sie wolle ausländischen Spionen Signale senden. Am Ende wird die Familie mit dem gestörten Verhältnis zu den steinernen Führern des Landes aus der Stadt deportiert. – Es klingt wie ein Greuelmärchen, verfasst von ausländischen Agenten.

Doch Do Hee Yoon von der Hilfsorganisation für Flüchtlinge aus Nordkorea, versichert: "Ich habe das Buch Leuten aus Nordkorea zu lesen gegeben, die aus dem Land geflüchtet sind. Sie sagen, diese Geschichte kann nur von einem Nordkoreaner geschrieben worden sein. All die Details über die inneren Zustände in Nordkorea können Au©¬enstehende nicht wissen – und sie sollen sie auch nicht wissen. Also das bedeutet, Bandi hat enorm viel riskiert, als er diese Geschichten in Nordkorea verfasste.¡°

"Würde Bandis Identität bekannt, es wäre das sichere Todesurteil"

Geschmuggelt aus Nordkorea
Geschmuggelt aus Nordkorea

Do Hee Yoon von einem Flüchtlingskomitee in Seoul hat in den letzten Wochen viele Interviews gegeben. Über den Autor, der sich hinter dem Pseudonym "Bandi" verbirgt, darf er nichts sagen. Würde seine Identität bekannt, es wäre das sichere Todesurteil. Um ihn zu schützen, wurden Namen und Bezüge in den Erzählungen geändert. An ihrer Glaubwürdigkeit ändert das nichts.

Mag sein, die Figuren wirken manchmal überzeichnet wie in einem düsteren paranoiden Comic. Aber das liegt nicht am Autor, sondern an dem Land, über das er schreibt.

Do Hee Yoon über dessen Hoffnung: "'Bandi', das hei©¬t ja Glühwürmchen. Warum hat der Schriftsteller sich für diesen Namen entschieden? Im Buch gibt es einen Abschnitt, in dem es hei©¬t: 'Nenn mich Bandi. Du wei©¬t, Glühwürmchen erleuchten sich selbst im Dunkeln.' Das ist eine Art Metapher: Nordkorea, ein dunkler Planet, und Bandi selbst nur ein winziges Insekt. Es bedeutet aber auch, wenn alle kleinen Insekten sich zusammenfinden, können sie die Welt um sie herum erleuchten. Ich denke, Bandi hat diesen Namen gewählt, weil er hofft, dass es einmal viele 'Bandis' geben werde.

Autor: Rayk Wieland

±â»ç¿ø¹®  http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/ttt-nordkorea-denunziation-100.html


 
 

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